Zivilisatorischer Rückschritt mit Ansage in Tübingen: Frauen* zurück an den Herd

Die Kürzungen der Öffnungszeiten der Kinderkrippen und Kindergärten in Tübingen haben vielfältige Auswirkungen. Offenbar wurde schon lange vor dieser Entwicklung gewarnt, was die Verantwortlichen jedoch ignorierten.

Hunderte von Eltern, Erzieher*innen und Kindern demonstrierten in Tübingen gegen die Kürzungen – der Marktplatz ist voll.

Tübingen beschießt massive Öffnungszeit-Kürzungen der KiTas (also Krippen UND Kindergärten) aus Mangel an Erzieher*innen – obwohl der Gesamtelternbeirat und Sachverständige seit Jahren vor dieser Situation warnen – die Hälfte der Tübinger Kindergärten und -Krippen schießen nun um 13:30 – dadurch müssen viele angehende Erzieher*innen ihre Ausbildung abbrechen – die Kindertageseinrichtungen in der Nähe von Amazon und MPI dagegen sollen weiterhin bis zum Abend geöffnet haben – ehemalige Bürgermeisterkandidatin warnt seit Jahren vor dieser Entwicklung

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Links ist nicht Woke – Die zentralen Unterschiede

Viele von uns reiben sich immer öfter an öffentlichen Akteur*innen, die durch die ‚woke‘ Bewegung beeinflusst sind. Diese behauptet, soziale Gerechtigkeit anzustreben, aber vertritt oft Ideen, die ihrer Sache zuwiderlaufen. Mein Gast heute bei LEAN OUT WITH TARA argumentiert, dass diese Dynamik besonders lebenslange Linke verwirrend ist, wenn sie sehen wie die so genannte „woke left“ zentrale linke Grundsätze ablehnt, wie die Bejahung des Universalismus gegenüber dem Tribalismus, die Unterscheidung zwischen Gerechtigkeit und Macht und den Glauben an die Möglichkeit von Fortschritt.

Susan Neiman ist eine anerkannte Philosophin sowie kulturelle und politische Kommentatorin. Sie ist Direktorin des Einstein Forums in Deutschland und Autorin des neuen Buches „Left Is Not Woke“. Darin schreibt sie: „Wir bemerken selten welche Annahmen heute in die Kultur eingebettet werden, denn sie werden normalerweise als selbstverständliche Wahrheiten ausgedrückt. Es ist schwer sie direkt in Frage zu stellen, weil sie einfach als Beschreibungen der Realität präsentiert werden und nicht als Ideen, die wir in Frage stellen könnten.“

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Harte Urteile gegen Aktvist*innen wegen „Stuttgarter Krawallnacht“ – Zeuge ist u.a. ein Tesla-Auto

Wir erinnern uns an Stuttgart Sommer 21. Juni 2020, die sogenannte „Krawallnacht“, über die die bürgerliche Presse in ihrer doppelmoralisch Art von „Gewaltexplosion“ schwadronierte und sich Politiker*innen und sogenannte Expert*innen das Maul zerissen. Rassistische Hetzer wie AfD-Politiker*innen, Hendryk M. Broder oder Boris Palmer führten in ihrer menschenverachtenden Manier die Ausschreitungen auf die Herkunft der Beteiligten zurück. Auch die Stuttgarter Polizei, wie leider gewohnt rassistisch, versucht eine Stammbaumforschung der „Täter*innen“ zu betreiben, was glücklicherweise dann doch auch zu Irritierung führte (Artikel auf Deutschlandfunk). Der Kern des Problems ist aber recht einfach und nachvollziehbar: Da Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch während des Corona-Sommers das Treffen draußen verboten wurde, die meisten über keine privaten Orte zum Treffen verfügt und viele von ihnen auch regelmäßig von rassistischer Diskriminierung durch die Polizei und von Polizeigewalt betroffen waren, war der Punkt erreicht wo das Fass überlief. Wir erklären uns natürlich solidarisch mit den Betroffenen, haben enormes Verständnis und Respekt dafür, sich auch mal gegen die Polizei zu wehren und verurteilen die bürgerliche Hetze. Leider folgt diesem kurzen Moment des Empowerment, wo auch mal die Polizei eins drauf kriegte und Geschäfte geplündert wurden, enorme Repression.

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Verfassungsschutz sucht neue Spitzel

Die VS-Mitarbeiter*innen treten auch unauffälliger gekleidet auf

„Der Durst des Inlandsgeheimdienstes nach Informationen und Einflussnahme auf Linke ist offenbar auch durch die Aussage von Johannes Domhöver nicht gestillt. In mehreren Bundesländern kam es in den vergangenen Monaten zu sogenannten Anquatschversuchen. Dabei überraschen die meist zwei Mitarbeiter*innen des Verfassungsschutzes die Betroffenen am Arbeitsplatz, auf dem Heimweg oder am Wohnort. So zuletzt geschehen am 8.September in Berlin, am 1.August in Frankfurt am Main, am 27.Juli in Freiburg, am 30.Juni in Leipzig, am 27.Juni in Hamburg, am 9.Juni in Wuppertal. Die Rote Hilfe weist daraufhin, dass der Verfassungsschutz keinerlei polizeiliche Befugnisse gegenüber Betroffenen hat und empfiehlt, jedes Gespräch abzulehnen, ein Gedächtnisprotokoll zu verfassen und sich an die Rote Hilfe zu wenden.“ Analyse und Kritik Nr. 686, Oktober 2022. Hiesige Rote Hilfe Gruppe: Stuttgart

Energieproteste oder Klimaproteste? Beides!

Proteste gegen Preissteigerung in Stuttgart

Millionen von Umweltbewegten nehmen an Klimaprotesten gegen fossile Energie (Erdöl, Gas, Kohle) teil, in letzter Zeit kommen junge Aktivist*innen mit Festklebeaktionen in die Schlagzeilen. Gleichzeitig protestieren in Deutschland vermehrt Menschen wie die Gelbwesten in Frankreich seit 2018 gegen steigende Heiz- und Spritkosten. Widersprechen sich diese Kämpfe? Folgendes haben wir uns dazu überlegt.

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