Millionen von Umweltbewegten nehmen an Klimaprotesten gegen fossile Energie (Erdöl, Gas, Kohle) teil, in letzter Zeit kommen junge Aktivist*innen mit Festklebeaktionen in die Schlagzeilen. Gleichzeitig protestieren in Deutschland vermehrt Menschen wie die Gelbwesten in Frankreich seit 2018 gegen steigende Heiz- und Spritkosten. Widersprechen sich diese Kämpfe? Folgendes haben wir uns dazu überlegt.
Der Diskurs um Kulturelle Aneignung hat es in die Mainstream-Medien „geschafft“. Angefangen hatte es mit Fridays For Future Hannover, die die weiße Musikerin Ronja Maltzahn zu einem Konzern ein- und dann wieder ausgeladen hatten. FFF Hannover argumentierte wenig überzeugend mit Verweis auf einen mit Fehlinformationen durchsetzten Artikel auf Maedchenmannschaft.net. Im Mainstream wird der Diskurs aber stark auch vom rechts stehenden Springer-Verlang thematisiert, wahrscheinlich weil er sich besonders gut dazu eignet, „linke“ Ideen lächerlich zu machen. Wenn „kulturelle Aneignung“ kritisch gemeint ist, dann kulturwissenschaftlich gesehen der Aspekt „kulturelle Ausbeutung“, nicht etwa andere Formen kultureller Aneignung wie die unvermeidlichen und unumstrittenen kulturellen Austausch. Hier soll mit einem Blick auf die Geschichte der Dreadlocks eine These vertreten werden: Dreadlocks, getragen von Menschen jeglicher Hautfarbe, sind kulturelle Elemente, die viel eher den Austausch und die Solidarität ausdrücken, denn als Ausbeutung zu wirken.